Yaxchilán – Am Ufer des Río Usumacinta
Yaxchilán ist eine Mayastätte im Süden Mexikos in Chiapas. Sie befindet sich direkt am südlichen Ufer des Río Usumacinta in einer Flussschleife auf mexikanischem Gebiet. Der Rio Usumacinta bildet über eine weite Strecke die natürliche Grenze zwischen Guatemala und Mexiko und ist von dichtem Regenwald gesäumt.
Von der Geschichte Yaxchiláns ist dank der erfolgreichen Entzifferung lokaler Inschriften einiges bekannt. Bewohnt war das Areal zwischen den Jahren 359 v. Chr. und 800 n. Chr. Eine Zeitspanne, die von der präklassischen zur klassischen Periode reicht.
Yaxchilán hatte zahlreiche kriegerische Auseinandersetzungen mit anderen Mayastädten. Palenque, Toniná und Piedra Negras seien erwähnt.
Archäologen sind der Meinung, dass die Maya an dieser Stelle eine etwa 100 m lange Hängebrücke errichtet hatten, um so das Überqueren des Flusses zu erleichtern. Falls dies zutrifft, hätte es sich um die längste prä-kolumbische Brücke Amerikas gehandelt.
Verschiedene große Strukturen, Tempelpyramiden und Tempelgebäude können auf dem Terrain besichtigt werden. Yaxchilán ist berühmt für die zahlreichen Skulpturen der Mayazeit, die man hier gefunden, leider aber entfernt hat. Man kann diese nur noch in Museen rund um die Welt begutachten.
Yaxchilán bietet nicht den großen offenen Raum, der viele Anlagen auszeichnet. Der Dschungel reicht bis dicht an die Gebäude heran und oft bewegt man sich unter dem dichten Laub des Regenwaldes. Dies gibt dir Gelegenheit zu direkter Naturbeobachtung. Tropische Vögel, Schmetterlinge und Brüllaffen sind zu nennen. Etwas Glück ist notwendig, wenn man auch ein Krokodil sehen will. Es leben nur noch einige wenige Exemplare entlang des Río Usumacinta und in seinen Nebenflüssen. Man sollte auch mit Schlangen rechnen, deshalb sind lange Hosen und feste Schuhe unbedingt zu empfehlen.
Manchmal kommen auch heutzutage noch Lakandonen nach Yaxchilán, um hier den alten Göttern zu huldigen.
Mangels einer Straße ist es nicht möglich, Yaxchilán mit einem Fahrzeug zu erreichen. Es gibt es nur die Möglichkeit einer Bootsfahrt von der mexikanischen Grenzstadt Frontera Corozal aus auf dem Río Usumacinta. Diese dauert ungefähr eine halbe Stunde. Von Palenque aus fährt man schätzungsweise drei Stunden, bis man Frontera Corozal erreicht.
Es ist empfehlenswert, einen Besuch Yaxchiláns mit einer Fahrt in das benachbarte Bonampak zu verbinden und für die gesamte Tour zwei Tage zu veranschlagen. Dabei kann man in dem von Lakandonen bewohnten Ort Lacanja übernachten. Die Lakandonen sind heutzutage auf das Erscheinen von Touristen vorbereitet.
Einige Reisebüros in Palenque bieten solche Zweitagestouren einschließlich Besuch bei den Lakandonen an. Manche Touren beinhalten sogar noch die Weiterfahrt nach Flores in Guatemala.
Auch von Flores in Guatemala aus kann man den umgekehrten Trip, den Besuch von Yaxchilán und Bonampak einschließlich Weiterfahrt nach Palenque, buchen.
Ich empfehle dringend, diese Teilstrecke von einem der Reisebüros in Palenque oder Flores organisieren zu lassen. Dies ist effizienter, denn die Anschlüsse, ob Boot, Taxi oder Bus und die Weitertransporte sind auf diese Art ohne Zeitverlust und kostengünstiger durchzuführen, als es auf eigene Faust möglich wäre.
Tipp für Sparfüchse: Schließe dich einer Gruppe an. Der Preis für ein Boot ist unabhängig von der Anzahl seiner Insassen, ob einer, fünf oder zwölf. Dies gilt auch für Taxis. Eine Gruppe empfiehlt sich auch deshalb, weil das Grenzgebiet nicht unbedingt das sicherste Gebiet dieser Gegend ist.