Cobá – Von Frauen regiert?
Cobá ist eine Mayastätte auf der Yucatánhalbinsel in Mexiko und etwa 40 km westlich von Tulum gelegen. Cobá unterscheidet sich von den beiden anderen bekannten Pyramidenstädten der Maya, Chichén Itzá und Tulum, in seiner riesigen Ausdehnung und der Tatsache, dass hier die höchste Pyramide im Norden der Halbinsel zu finden ist.
Der Umstand, dass die Ruinen von Cobá von dichtem Dschungel umgeben sind und dass es erlaubt ist, die große Hauptpyramide zu erklimmen, macht Cobá zu einem lohnenswerten Ausflugsziel für Touristen an der Riviera Maya.
Du kannst Cobá ganz einfach mit öffentlichen Verkehrsmitteln von Tulum aus erreichen. Collectivos wären hier den eher selten fahrenden Autobussen vorzuziehen. Auch ein Mietwagen ist eine gute Wahl, oder man entscheidet sich für eine geführte Tour.
Das Zentrum der Ruinenstadt ist zwischen zwei Seen gelegen. Wegen der Ausdehnung der Stadt und der damit verbundenen Strecken auf mehr oder weniger gut ausgebauten, kilometerlangen Waldwegen, empfiehlt es sich feste Schuhe zu tragen, vor allem, wenn man vorhat auf die Hauptpyramide zu klettern.
Außerdem hast du die Möglichkeit, am Eingang der Mayastätte ein Fahrradtaxi zu mieten und dich bequem auch über längere Distanzen herumkutschieren zu lassen. Für den sportiven Typ gibt es auch Fahrräder zu mieten.
Wegen seines Architekturstils nimmt Cobá eine einzigartige Stellung unter den Mayastätten des nördlichen Yucatáns ein. Die hier verwendete Bauweise erinnert mehr an die präklassischen Bauwerke des Petén in Guatemala. Die Bauwerke zeigen wenig Ähnlichkeit mit dem in den anderen klassischen Stätten des Nordens vorherrschenden Puuc-Stil.
Das Erklettern der großen Pyramide ist eine einzigartige Erfahrung. Mit ihrer Höhe von 42 Metern erhebt sie sich hoch über die Baumwipfel des umliegenden Dschungels und erlaubt einen weiten Rundumblick. Beeindruckend ist die Aussicht auf andere aus dem frischen Grün des Blätterdaches herausragende Pyramiden. Der kleine Tempel, der sich auf der Spitze der Pyramide befindet, ist gut erhalten.
In Cobá wurden zahlreiche Stelen und Inschriften gefunden. Unglücklicherweise ist der in der Umgebung der Stadt anzutreffende Kalkstein, der für die Anfertigung dieser Gedenksteine verwendet wurde, von solch minderer Qualität, dass viele Inschriften nur noch schlecht erkennbar sind. Die meisten lassen sich wegen der natürlichen Erosion nicht mehr entziffern.
Die Besiedlung von Cobá könnte bereits um 200 v. Chr. begonnen haben. Diese Hypothese wird durch Keramikscherben gestützt, die während der Ausgrabungen gefunden wurden.
Auf Grund der entzifferbaren Inschriften, die man auf verschiedenen Stelen entdeckt hat, waren die Mayaforscher lange Zeit der Meinung, dass Cobá überwiegend oder zumindest während einer langen Zeitspanne ausschließlich von Frauen regiert wurde.
Etwa im Jahr 1500 n. Chr. wurde die Stadt aufgegeben. Als die spanischen Eroberer in Yucatán ankamen, war Cobá schon nicht mehr besiedelt.
Heute leben etwa 1500 Menschen in dem gleichnamigen Ort am Rande der Ruinenstadt. Während seiner Blütezeit dürfte Cobá eine Bevölkerung von etwa 50.000 Menschen gehabt haben. Es wird angenommen, dass Cobá die Kontrolle über Tulum hatte und diese kleine Stadt an der karibischen Küste als Hafen nutzte.
Reisetipp: Wegen der Nähe zu Tulum, bietet es sich an, dort in einem der zahlreichen Hotels oder Hostel zu logieren. Außerdem kann man so auch die Ruinen von Tulum besuchen.
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