Yaxchilán – Am Ufer des Río Usumacinta

Yaxchilán ist eine Mayastätte im Süden Mexikos in Chiapas. Sie befindet sich direkt am südlichen Ufer des Río Usumacinta in einer Flussschleife auf mexikanischem Gebiet. Der Rio Usumacinta bildet über eine weite Strecke die natürliche Grenze zwischen Guatemala und Mexiko und ist von dichtem Regenwald gesäumt.

Von der Geschichte Yaxchiláns ist dank der erfolgreichen Entzifferung lokaler Inschriften einiges bekannt. Bewohnt war das Areal zwischen den Jahren 359 v. Chr. und 800 n. Chr. Eine Zeitspanne, die von der präklassischen zur klassischen Periode reicht.

Yaxchilan Tempel 33

Yaxchilan Tempel 33

Yaxchilán hatte zahlreiche kriegerische Auseinandersetzungen mit anderen Mayastädten. Palenque, Toniná und Piedra Negras seien erwähnt.

Yaxchilan - Blick durch den Wald auf Mauerreste

Yaxchilan – Blick durch den Wald auf Mauerreste

Archäologen sind der Meinung, dass die Maya an dieser Stelle eine etwa 100 m lange Hängebrücke errichtet hatten, um so das Überqueren des Flusses zu erleichtern. Falls dies zutrifft, hätte es sich um die längste prä-kolumbische Brücke Amerikas gehandelt.

Relief in Yaxchilan

Relief in Yaxchilan

Verschiedene große Strukturen, Tempelpyramiden und Tempelgebäude können auf dem Terrain besichtigt werden. Yaxchilán ist berühmt für die zahlreichen Skulpturen der Mayazeit, die man hier gefunden, leider aber entfernt hat. Man kann diese nur noch in Museen rund um die Welt begutachten.

Aufgang zu Tempel 33 in Yaxchilan

Aufgang zu Tempel 33 in Yaxchilan

Yaxchilán bietet nicht den großen offenen Raum, der viele Anlagen auszeichnet. Der Dschungel reicht bis dicht an die Gebäude heran und oft bewegt man sich unter dem dichten Laub des Regenwaldes. Dies gibt dir Gelegenheit zu direkter Naturbeobachtung. Tropische Vögel, Schmetterlinge und Brüllaffen sind zu nennen. Etwas Glück ist notwendig, wenn man auch ein Krokodil sehen will. Es leben nur noch einige wenige Exemplare entlang des Río Usumacinta und in seinen Nebenflüssen. Man sollte auch mit Schlangen rechnen, deshalb sind lange Hosen und feste Schuhe unbedingt zu empfehlen.

Die kleine Akropolis in Yaxchilan

Die kleine Akropolis in Yaxchilan

Manchmal kommen auch heutzutage noch Lakandonen nach Yaxchilán, um hier den alten Göttern zu huldigen.

Mangels einer Straße ist es nicht möglich, Yaxchilán mit einem Fahrzeug zu erreichen. Es gibt es nur die Möglichkeit einer Bootsfahrt von der mexikanischen Grenzstadt Frontera Corozal aus auf dem Río Usumacinta. Diese dauert ungefähr eine halbe Stunde. Von Palenque aus fährt man schätzungsweise drei Stunden, bis man Frontera Corozal erreicht.

Das Labyrinth in Yaxchilan

Das Labyrinth in Yaxchilan

Es ist empfehlenswert, einen Besuch Yaxchiláns mit einer Fahrt in das benachbarte Bonampak zu verbinden und für die gesamte Tour zwei Tage zu veranschlagen. Dabei kann man in dem von Lakandonen bewohnten Ort Lacanja übernachten. Die Lakandonen sind heutzutage auf das Erscheinen von Touristen vorbereitet.

Einige Reisebüros in Palenque bieten solche Zweitagestouren einschließlich Besuch bei den Lakandonen an. Manche Touren beinhalten sogar noch die Weiterfahrt nach Flores in Guatemala.

Auf dem Rio Usumacinta- Yaxchilan

Auf dem Rio Usumacinta- Yaxchilan

Auch von Flores in Guatemala aus kann man den umgekehrten Trip, den Besuch von Yaxchilán und Bonampak einschließlich Weiterfahrt nach Palenque, buchen.

Minibananen

Minibananen

Ich empfehle dringend, diese Teilstrecke von einem der Reisebüros in Palenque oder Flores organisieren zu lassen. Dies ist effizienter, denn die Anschlüsse, ob Boot, Taxi oder Bus und die Weitertransporte sind auf diese Art ohne Zeitverlust und kostengünstiger durchzuführen, als es auf eigene Faust möglich wäre.

Karte Yaxchilan

Karte Yaxchilan

Tipp für Sparfüchse: Schließe dich einer Gruppe an. Der Preis für ein Boot ist unabhängig von der Anzahl seiner Insassen, ob einer, fünf oder zwölf. Dies gilt auch für Taxis. Eine Gruppe empfiehlt sich auch deshalb, weil das Grenzgebiet nicht unbedingt das sicherste Gebiet dieser Gegend ist.

 

Christian Schoen

Christian Schoen ist Weltenbummler, Reiseschriftsteller und Autor des erfolgreichen Reiseführers "Die Ruinenstädte der Maya". Er liebt es Tempel, Pyramiden und sonstige alte Gemäuer zu besichtigen, wozu er auch abenteuerliche Wanderungen durch tropische Dschungellandschaften in Kauf nimmt. Immer dabei hat er seine Spiegelreflexkamera, um das vor Ort gesehene auch seinen Lesern vorstellen zu können. Aber im Schwarzwald kann man ihn auch manchmal antreffen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.