Yucatán und die Riviera Maya – Rundreise zu den Mayastätten – Die klassische Route – Reiseplanung

Die klassische Route – Yucatán und die Riviera Maya

Ich nenne diese Route die klassische Route, weil sie all die Stätten im nördlichen Yucatán berührt, die normalerweise auch von den Touristen der Riviera Maya besucht werden. Darüber hinaus werden fast alle diese Mayastätten tatsächlich in die klassische Periode der Mayakultur eingereiht. Die meisten Leute erreichen Yucatán durch einen Flug nach Cancún. Hier beginnt unser Trip durch die Welt der Maya.

Reiseplanung - Yucatán - Mayastätten
Reiseplanung – Route durch die Yucatán Halbinsel  zu den Mayastätten >>> größere Ansicht

Nach deiner Ankunft in Cancún wirst du dich vermutlich ein paar Tage akklimatisieren wollen. Ich selbst fahre nach der Ankunft gewöhnlich direkt nach Süden ins eher gemütliche Playa del Carmen, wo ich dann zwei oder drei Nächte verbringe.

Du könntest dich aber genauso gut dazu entscheiden, die ersten Tage in Cancún, Tulum oder in einem der Strand-Ressorts zu verbringen. Das macht keinen Unterschied, was die Weiterreise betrifft. So kannst du dich zunächst an die höheren Temperaturen gewöhnen und den Jetlag der Zeitverschiebung überwinden, falls du aus Übersee eingeflogen bist.

Tempel des Windes
Tempel des Windes

Tulum und Cobá

Tulum und Cobá sind die ersten beiden Mayastätten, deren Besichtigung sich lohnt. Für beide Stätten ist es von Vorteil, wenn du nach einer Unterkunft in dem Städtchen Tulum Ausschau hältst. Tulum City ist überschaubar groß und bietet einige Übernachtungs- und Verpflegungsmöglichkeiten.

Die archäologische Stätte von Tulum befindet sich nur ein paar Autominuten nördlich der modernen Stadt. Die Ausdehnung der Ruinen ist nicht sehr groß. Sie liegen oberhalb einer Klippe direkt an der Karibik. Man kann sich mit einem gemieteten Fahrrad oder einem Taxi dorthin aufmachen.

Die große Pyramide in Coba
Die große Pyramide in Coba >>>>> Mehr über Coba

Cobá andererseits liegt etwa 40 km westlich von Tulum und bietet die an der Riviera Maya eher seltene Möglichkeit, eine Mayapyramide zu besteigen. Der Lohn der Mühe ist eine fantastische Aussicht über den Dschungel auf andere sich über den Regenwald erhebende Pyramiden.

Die Stadt hat eine sehr große Ausdehnung. Innerhalb der Anlage besteht die Möglichkeit ein Fahrrad oder ein Fahrradtaxi zu mieten. Cobá kann man mit öffentlichen Bussen oder mit einem Collectivo-Taxi erreichen. Manche Hotels bieten auch geführte Touren an. Feste Schuhe sind für Cobá in jedem Fall anzuraten.

Cozumel und San Gervasio

San Gervasio ist eine relativ ausgedehnte Mayastätte auf der Insel Cozumel. Die Zahl der Touristen dort ist gering, obwohl Cozumel von Kreuzfahrtschiffen angefahren wird. Die meisten „Kreuzfahrer“ bevorzugen es, ihre Zeit mit einem Trip aufs Festland zu verbringen, um dort aus China importierte Plastik-Replika vom Kunsthandwerk der Maya zu kaufen. Wir nicht!

Die Fähre nach Cozumel legt in Playa del Carmen ab. Am besten man nimmt hier die erste mögliche Verbindung des Tages in Anspruch. In Cozumel mietet man sich ein Taxi oder, wie ich es getan habe, einen Motorroller. San Gervasio nämlich liegt mitten auf der Insel. Mit dem Motorroller ist man etwa 30 Minuten unterwegs, bis man den Eingang erreicht.

San Gervasio hatte in historischer Zeit eine große Bedeutung als Heiligtum der Maya-Göttin Ixchel. Die Gebäudekomplexe sind von ihrer Größe her eher unspektakulär. Die Insellage und Einzigartigkeit der Gebäude macht diesen Ort aber doch zu einem sehenswerten Ausflugsziel. Feste Schuhe sind zu empfehlen.

Ek Balam und Valladolid

Valladolid erreichst du einfach mit einem öffentlichen Bus von Tulum aus. Die Fahrt dauert etwa 1,5 Stunden. Dort kannst du dein en nächsten Aufenthalt planen. Valladolid ist eine hübsche mexikanische Stadt im Kolonialstil, mit Plaza und Kathedrale. Tourismus findet in Valladolid eher nicht statt, deshalb eignet sich dieser Ort auch zum Einkaufen. Ich habe dort die beste Hängematte aller Zeiten der Größe „Familiale“ zu einem hervorragenden Preis erstanden.

Schwindelerregende Höhe - Blick von der grossen Akropolis in Ek Balam
Schwindelerregende Höhe – Blick von der großen Akropolis  >>>> Mehr über Ek Balam

Die archäologische Mayastätte Ek Balam liegt etwa 30 km nördlich von Valladolid. Sie ist vor allem berühmt für den hervorragend erhaltenen Stuckfries an der großen Akropolis. Von Valladolid gibt es Collektivo-Sammeltaxis, die dich dorthin bringen. Die Ausdehnung der Stätte ist nicht sonderlich groß, aber beim Klettern auf die große Pyramide kann es einem schon schwindlig werden. Feste Schuhe sind ratsam. Ok, feste Schuhe sind bei diesen Besichtigungstouren eigentlich immer ratsam!

Chichén Itzá

Von Valladolid aus führt der Weg zunächst nach Chichén Itzá. Ich empfehle dringend, dass sich der Forschungsreisende dort zunächst eine Unterkunft sucht, um dann am nächsten Morgen frühzeitig die Ruinenstadt zu besuchen. Chichén Itzá ist die mit Abstand berühmteste der Mayastädte und wird dementsprechend von zahlreichen Touristen besucht. Viele kommen als Tagesausflügler aus dem etwa 100 km entfernten Cancún. Ein früher Eintritt ist also zu empfehlen. Am besten, man steht zur Öffnungszeit schon vor dem Eingang, falls man ein paar schöne Fotos machen will. Gegen Mittag ist Chichén Itzá dann so stark bevölkert, dass man kaum noch ans Fotografieren denken kann, es sei denn, man mag Fotos von Touristenmassen. Chichén Itzá ist dann auch eine der wenigen Stätten, die man in Sandalen oder Flip-Flops besichtigen kann, wenn man das mag.

Die Kukulkanpyramide in Chichén Itzá
Die Kukulkanpyramide in Chichén Itzá  >>>> Mehr über Chichén Itzá

Izamal

Izamal ist speziell. Auf der Weiterfahrt in Richtung Mérida kommt man an dieser kleinen Stadt im Norden Yucatáns vorbei. Die wenigsten aber halten an, obwohl die Stadt einige bedeutende Sehenswürdigkeiten vorzuweisen hat.

In historischer Zeit standen hier die beiden massivsten Maya-Pyramiden. Eine von ihnen wurde von den Spaniern zerstört. Stattdessen wurde ein Kloster darauf gebaut. Die andere ist noch relativ gut erhalten und immer noch sehenswert. Ihre schiere Größe ist beeindruckend.

Izamal war der erste Bischofssitz in Mexiko. Auch der vierte Bischof in der mexikanischen Geschichte lebte hier. Diego di Landa war sein Name. Er erlangte zweifelhaften Ruhm dadurch, dass er nahezu alle antiken Bücher und Dokumente der Maya verbrennen ließ, aber auch für eine spätere Niederschrift der Geschichte der Maya. Sozusagen als Wiedergutmachung. Das Kloster ist neben der großen Pyramide durchaus sehenswert. Izamal selbst ist ein kleines Städtchen im Kolonialstil und eignet sich gut für eine Übernachtung. Die beiden erwähnten Gebäude liegen beide in der Ortsmitte, denn Izamal ist genau auf der alten Mayastadt gebaut worden.

Uxmal

Um Uxmal zu besuchen ist es empfehlenswert, einen mehrtägigen Aufenthalt in Mérida, der Hauptstadt der Provinz Yucatán einzuplanen. Dies erlaubt dir zunächst diese alte Kolonialstadt mit der Kathedrale, die eine der ältesten auf dem amerikanischen Kontinent ist, zu besichtigen. Darüber hinaus sind die Museen der Stadt und das große, moderne Nationaldenkmal sehenswert. Während du in Merida weilst, kannst du in Ruhe deine Ausflüge nach Uxmal, Izamal oder zu anderen Mayastätten in der Region planen.

Die Pyramide des Zauberers in Uxmal
Die Pyramide des Zauberers in Uxmal – >>>> Mehr über Uxmal

Das eindrucksvollste Gebäude in Uxmal ist die Pyramide des Zauberers. Eine Legende besagt, dass dieses Gebäude von einem Magier über Nacht erbaut wurde. Alle Gebäude, Pyramiden, Paläste und Tempel in Uxmal sind in hervorragendem Zustand.

Mit Mérida und Uxmal findet unser erster Trip im Norden der yukatekischen Halbinsel ein Ende.

Du kannst jetzt an die Riviera Maya zurückkehren oder mit dem zweiten Abschnitt meiner Tour fortfahren. Ich nenne den zweiten Teil Die exotische Tour.

Lesenswert:

Eine schöne Artikelserie, die viele der Stätten, die ich hier beschreibe zum Thema hat und sich darüber hinaus mit Geocaching auf der Yucatan-Halbinsel beschäftigt, findest du auf der Webseite: Saarfuchs on Tour.

>>>Weiter mit Teil 2 – Die Mayastätten in Chiapas und Campeche…

Christian Schoen

Christian Schoen ist Weltenbummler, Reiseschriftsteller und Autor des erfolgreichen Reiseführers "Die Ruinenstädte der Maya". Er liebt es Tempel, Pyramiden und sonstige alte Gemäuer zu besichtigen, wozu er auch abenteuerliche Wanderungen durch tropische Dschungellandschaften in Kauf nimmt. Immer dabei hat er seine Spiegelreflexkamera, um das vor Ort gesehene auch seinen Lesern vorstellen zu können. Aber im Schwarzwald kann man ihn auch manchmal antreffen.

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